Mein vierundzwanzigster bester Schreibtipp für
bessere Texte
Korrelation
als Kausalität
Der
König unter den Fehlschlüssen ist die Korrelation als Kausalität, auch wenn es
sich nicht um einen Fehlschluss im strengen Sinn handelt. Eher liegt bei der
Verwechslung von Korrelation und Kausalität ein Deutungsfehler vor.
Korrelation: Die
Korrelation, mittellat. correlatio für ‚Wechselbeziehung‘, beschreibt eine Beziehung zwischen zwei oder
mehreren Merkmalen, Ereignissen, Zuständen oder Funktionen. Kurz: Das eine
steht in Beziehung zum anderen, bedingt es aber nicht zwingend. Im
Wissenschaftsbetrieb wird Korrelation vorrangig statistisch verwendet. Zwei
oder mehrere Dinge werden empirisch aufeinander bezogen, was einen bestimmten
Messwert ergibt.
Beispielsweise
korrelieren Übergewicht und Lebenserwartung. Das heißt aber nicht, dass
Übergewicht die Lebenserwartung kausal bedingt, dass also übergewichtige
Menschen zwingend früher sterben als andere. Eine Korrelation gibt bestenfalls
Hinweise.
Ein
ebenso einschlägiges wie lustiges Beispiel hat mit Störchen zu tun. Der
Rückgang der Storchpopulation in einem Gebiet kann durchaus mit dem Rückgang
der Zahl neugeborener Kinder im selben Gebiet korrelieren. Das eine als
Bedingung des anderen darzustellen, erlauben sich trotzdem nur Spassvögel.
Christoph Frei
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