Montag, 6. Februar 2017


Mein vierundzwanzigster bester Schreibtipp für bessere Texte






Korrelation als Kausalität


Der König unter den Fehlschlüssen ist die Korrelation als Kausalität, auch wenn es sich nicht um einen Fehlschluss im strengen Sinn handelt. Eher liegt bei der Verwechslung von Korrelation und Kausalität ein Deutungsfehler vor. 

Korrelation: Die Korrelation, mittellat. correlatio für ‚Wechselbeziehung‘, beschreibt eine Beziehung zwischen zwei oder mehreren Merkmalen, Ereignissen, Zuständen oder Funktionen. Kurz: Das eine steht in Beziehung zum anderen, bedingt es aber nicht zwingend. Im Wissenschaftsbetrieb wird Korrelation vorrangig statistisch verwendet. Zwei oder mehrere Dinge werden empirisch aufeinander bezogen, was einen bestimmten Messwert ergibt.


Beispielsweise korrelieren Übergewicht und Lebenserwartung. Das heißt aber nicht, dass Übergewicht die Lebenserwartung kausal bedingt, dass also übergewichtige Menschen zwingend früher sterben als andere. Eine Korrelation gibt bestenfalls Hinweise.



Ein ebenso einschlägiges wie lustiges Beispiel hat mit Störchen zu tun. Der Rückgang der Storchpopulation in einem Gebiet kann durchaus mit dem Rückgang der Zahl neugeborener Kinder im selben Gebiet korrelieren. Das eine als Bedingung des anderen darzustellen, erlauben sich trotzdem nur Spassvögel.

Christoph Frei

 

 


 

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