Meine sechs effektivsten Hilfsmittel beim
Schreiben
Dies sind die sechs Hilfsmittel
und Ressourcen, die für mich unverzichtbar beim Schreiben sind. Viele der
technischen Werkzeuge sind sogar kostenlos. Ich kenne und nutze alle mit Begeisterung!
http://xoJulia.de – aus Liebe zum
Schreiben © 2016
1.
Scrivener
Scrivener
ist ein Schreibprogramm, das mein Leben verändert hat, das kann ich nicht anders
sagen. Mit Scrivener kann ich schneller und mehr Bücher schreiben. Für einen Menschen,
der von Natur aus unordentlich ist und gelegentlich seine eigene Notizen nicht
lesen kann und der an vielen Projekten gleichzeitig schreibt, ist Scrivener ein
Traum. Aber auch extrem ordentliche Menschen lieben Scrivener und die
fantastischen Funktionen, die es zur Arbeitsorganisation bietet. Für mich ist
es kein Vergleich zum Schreiben zum Beispiel in Word. Es lohnt sich allerdings
nur bei längeren Projekten, also Romanen, Sachbüchern oder zur Organisation von
Blogbeiträgen. Für eine fünfseitige Kurzgeschichte oder ähnliches benötigt man
kein Scrivener. Unendlich viele Autoren, die ich kenne, benutzen Scrivener. Es
gibt noch das Programm Papyrus, von dem ich auch Gutes gehört habe, dass ich
aber selbst nicht verwende. Einige der entscheidenden Funktionen sind für mich
die folgenden:
• Alle Notizen zum Projekt wie Weblinks, Charakterbeschreibungen und Schauplätze sind in der
Seitenleiste während des Schreibens immer sichtbar und mit einem Klick zugänglich.
• Mit der
Pinnwand-Option lassen sich Kapitel und Szenen mühelos verschieben. Das
Plotten wird also vereinfacht.
• Mit einem Klick ist das
Dokument nach Word exportierbar oder direkt als Ebook in den gängigen Formaten
für alle Plattformen.
• Fotos,
Webseiten, Notizen und pdf-Datein lassen sich mühelos in die entsprechenden
Ordner, z.B. Schauplatz oder Charakter, verschieben. Weblinks zieht man einfach
mit der Maus in den entsprechenden Ordner.
Scrivener
kostet nicht viel Geld. Zum Ausprobieren gibt es eine kostenlose Probeversion. Es
ist, man kann es nicht anders sagen, genial für den gesamten Schreibprozess vom
ersten Entwurf bis zum Export.
2.
Freedom und Self-Control
So, liebe
Facebook-, Twitter-, Instagram-, Google-Süchtige. Verplemperst du Zeit im Internet
und lässt dich ablenken? Glaub mir, ich weiß, wovon du sprichst. Du solltest schreiben
und schwuupps, hast du die Anleitung zum Häkeln eines Kaktusses heruntergeladen
oder zumindest das Rezept für einen Green Smoothie oder, noch schlimmer, eine
Quiz gelöst. Ach stimmt, eigentlich wolltest etwas über den Schauplatz in New
York recherchieren. Diese kleinen Apps stellen das Internet einfach aus. Es ist
viel einfacher eine App anzustellen als zwei Stunden Willenstärke
beizubehalten, glaubt mir! Ich weiß, ich bin ein schlimmer Fall, aber viele
Autoren sind neugierig, deshalb schreiben sie ja Bücher. Freedom schaltet sich
ab, wenn du den Computer neu hochfährst und du kannst wieder ins Internet. Es
ist beschämend, aber das hat bei mir irgendwann nicht mehr gereicht. Self-Control
(meine App), einmal angeworfen, verhindert die Internetverbindung für vorgegebene
angegebene Zeit. Seiten, die man zum Arbeiten benötigt (das ist übrigens nicht
Facebook!), kannst du zulassen. Einmal angeworfen, lässt sich die App nicht
mehr abstellen. Du kannst dich auf den Kopf stellen. Oder eben einfach auf
einem Zettel notieren, was du noch recherchieren möchtest und erst einmal
schreiben. Du bist viel produktiver.
3.
Diktiergerät oder Stimmaufnahme im Smartphone
Ich habe
mal das Programm Dragon Dictation für 200 Euro gekauft. Ich habe es kaum benutzt.
Inzwischen ist die Spracherkennung im iPhone allerdings so gut, dass ich auch meine
Nachrichten und Emails während des Autofahrens diktiere. Und vor allem: meine Einfälle.
Einfach in der Buchstabenleiste auf das kleine Icon mit dem Micro klicken und ausprobieren.
Meine Stimme wird perfekt erkannt, ohne dass das Gerät je kallibriert wurde. So
kann ich alle Einfälle direkt diktieren: beim Autofahren, Spazierengehen oder auch,
ich gebe es zu, bei Joggen. Ich habe auch schon Kapitel von Büchern diktiert, während
ich gelaufen bin. Und dann schicke ich die Nachricht an mich selbst oder sie direkt
in Evernote für das entsprechende Notizbuch.
4.
Meine Geheimwaffe: Musik auf Endlosschleife und binaurale Klänge
Ich
versuche mich täglich mehrere Stunden zu konzentrieren und so produktiv wie möglich
zu sein. Dazu habe ich schon alles Mögliche ausprobiert. Einerseits trage ich immer
Ohropax bei mir, um, falls ich in ein Kaffee gehe oder unterwegs arbeiten
möchte, mich in meine eigene Welt zurückziehen zu können. Aber häufiger noch
höre ich mit Hilfe von Kopfhörern, welche die Außengeräusche unterdrücken (gibt
es in allen möglichen Preisklassen) verschiedene Playlisten. Musik ohne
Kopfhörer finde ich störend und es hat eine Weile gebraucht, bis ich verstanden
habe, wie andere Menschen beim Arbeiten Musik hören können! Zudem schreibe ich
zwar mit Musik, das Überarbeiten erledige ich allerdings meistens ohne. Ich
höre dabei immer wieder die gleichen Lieder, häufig sogar ein einziges in
Endlosschleife. Interessanterweise habe ich letztens gelesen, dass auch der
Wordpress-Gründer und Joseph Mosby darauf schwören und es durchaus eine
wissenschaftliche Erklärung dafür gibt. Ich dachte immer, ich sei verrückt!
Seit neuestem höre ich (nicht immer, aber häufig) zusätzlich binaurale Klänge.
Das sind Klänge, ganz kurz erklärt, welche die Gehirnaktivität stimulieren. Auf
meinem Blog gehe ich mehr auf die Hintergründe ein. Diese Klänge sind allein –
für mich jedenfalls – schwer zu ertragen. Deshalb kann man sie mit sogenannten
„weißen Klängen “ wie Regen oder Wellenrauschen überblenden. Ich überblende
sie, indem ich zusätzlich zu den Klängen noch ein Lied auf Wiederholung darüberlege!
In meinem Fall derzeit das Lied „First Day of My Life“ von Bright Eyes. Das dürfte
ich schon viele hundert Mal gehört haben. Irgendwann wechsele ich dann wieder. Ich
benutze dazu die App Sharp Mind von Brainwave und die Einstellung „Brainstorming“.
Aber natürlich gibt es noch andere Apps, einfach mal googlen. Ich weiß, wer so
etwas noch nie gemacht hat, für den mag das alles verrückt klingen. Aber es ist
wirklich ein Versuch wert!
5.
Wunderlist
Ein
kleines, feines, kostenloses Programm. Es ist genau das, was es heißt: ein Listenprogramm.
Ich erstelle damit To-Do-Listen. Ich liebe es, eine To-Do-Liste abzuarbeiten!
Mir wurde es ursprünglich empfohlen, weil Freunde ihre Einkäufe darüber
abwickelten. Denn mehrere Personen können auf eine Liste zugreifen. Dann bringt
eben nicht jeder auf dem Nachhauseweg doppelt Milk mit, sondern nur das, was noch
auf der Liste offen ist. Ich habe Listen mit den Aufgaben, die meine unterschiedlichen
Buchprojekte betreffen. Listen mit Buchempfehlungen und Filmen, die ich noch
ansehen möchte usw.
6. Evernote
Über
Evernote hatte ich schon immer viel gehört, aber irgendwie war ich nicht warmgeworden
mit der App. Aber jetzt. Jetzt bin ich warmgeworden. Ich bin sogar wohlig warm
damit geworden. Evernote ist ein Programm, um seine Notizen zu sammeln. Man
legt Notizbücher für alle möglichen Themen an, z.B. für seine Buchprojekte,
Artikel, Reiseziele, Schauplätze, was auch immer. Dann sammelt man mit dem
Handy oder im Internet seine Notizen, kann Ausschnitte vom Bildschirm abfotografieren,
Gesprächsnotizen aufnehmen, Links und Fotos oder Audioaufnahmen sammeln. Das
Programm arbeitet gleichzeitig auf dem Smartphone und auf dem Computer und synchronisiert
sich. Evernoet, das muss ich dazu sagen, lohnt sich kaum, wenn man nur wenige
Notizen hat. Wenn man viele Notizen hat, ist die Volltextsuche Gold wert! Man kann
ALLE Notizen mit Volltextsuche durchsuchen. Großartig! Sogar wenn die Notizen schlecht
sortiert sind, hat man mithilfe eines Schlagworts sofort alles zum Thema beisammen.
Die Starterversion ist kostenlos.
Und das
war’s! Ich hoffe, ihr habt bei meinen Lieblings-Werkzeugen einige Anregungen für
euer eigenes Arbeiten finden können.
http://xoJulia.de
– aus Liebe zum Schreiben © 2016
Besten
Dank für Deinen Beitrag.
Christoph
vom «Akademischen Lektorat»