Sonntag, 12. Februar 2017

Mein neunundzwanzigster bester Schreibtipp für bessere Texte







Wer ist Dein Leser?

Über diesen Punkt kannst Du Dir gar nicht genug konkrete Gedanken machen. Je nachdem, an wen sich Dein Text richtet, wird sich die Färbung Deiner Formulierungen ändern. Es macht schliesslich einen Unterschied, an wen  Du Dich mit Deinen  Ausführungen wendest.  

Ähnlich wie bei mündlichen Äusserungen wirst Du Dich auch bei schriftlichen Ausführungen anders ausdrücken, wenn sich Dein Text an einen Hauptschüler, eine Verkäuferin an der Ladenkasse bei Aldi, an einen Mitstudenten oder eben an Deinen Professor richtet.

Aus der Begrifflichkeit des Vorgetragenen,  aus seiner Stilhöhe und seinem Ton lässt sich erschliessen, wie Dein Leser beschaffen sein muss, damit er den Text überhaupt versteht.   So mag ein Text einen Leser mit umfassenden Kenntnissen der griechischen Mythologie voraussetzen, ein anderer einen Leser, der mit der Fachterminologie des Bergbaus vertraut ist. 

Zudem lässt sich aus der Art, wie Du formulierst, auf Dein gefühlsmässiges Verhältnis zum Leser schliessen.

Ein Bild von seinem konkreten oder hypothetischen Leser  zu haben,  bedeutet, zu wissen, in welches Genre Du gehörst, noch mehr aber, welchen Leserkreis innerhalb Deines Genres Du gerne bedienen möchtest.

Diese Erkenntnis hilft Dir beim Schreiben, Entscheidungen zu treffen und nicht nur „für Dich selber “ zu schreiben. (Mit Sicherheit einer der grössten Fehler, den man bei der mündlichen oder schriftlichen Kommunikation begehen kann.) 

Anders ausgedrückt, musst Du Dich als Autor eines Textes um Kommunikation bemühen. Das macht das Formulieren nicht einfacher, aber fokussierter. Dein Text gewinnt dadurch an Qualität.



Christoph Frei



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