Mein neunundzwanzigster bester Schreibtipp für
bessere Texte
Wer ist Dein Leser?
Über
diesen Punkt kannst Du Dir gar nicht genug konkrete Gedanken machen. Je
nachdem, an wen sich Dein Text richtet, wird sich die Färbung Deiner Formulierungen
ändern. Es macht schliesslich einen Unterschied, an wen Du Dich mit
Deinen Ausführungen wendest.
Ähnlich
wie bei mündlichen Äusserungen wirst Du Dich auch bei schriftlichen
Ausführungen anders ausdrücken, wenn sich Dein Text an einen Hauptschüler, eine
Verkäuferin an der Ladenkasse bei Aldi, an einen Mitstudenten oder eben an
Deinen Professor richtet.
Aus der
Begrifflichkeit des Vorgetragenen, aus seiner Stilhöhe und seinem Ton
lässt sich erschliessen, wie Dein Leser beschaffen sein muss, damit er den Text
überhaupt versteht. So mag ein Text einen Leser mit umfassenden
Kenntnissen der griechischen Mythologie voraussetzen, ein anderer einen Leser,
der mit der Fachterminologie des Bergbaus vertraut ist.
Zudem
lässt sich aus der Art, wie Du formulierst, auf Dein gefühlsmässiges Verhältnis
zum Leser schliessen.
Ein Bild
von seinem konkreten oder hypothetischen Leser zu haben, bedeutet,
zu wissen, in welches Genre Du gehörst, noch mehr aber, welchen Leserkreis
innerhalb Deines Genres Du gerne bedienen möchtest.
Diese
Erkenntnis hilft Dir beim Schreiben, Entscheidungen zu treffen und nicht nur
„für Dich selber “ zu schreiben. (Mit Sicherheit einer der grössten Fehler, den
man bei der mündlichen oder schriftlichen Kommunikation begehen kann.)
Anders ausgedrückt, musst Du Dich als Autor eines Textes um Kommunikation bemühen. Das
macht das Formulieren nicht einfacher, aber fokussierter. Dein Text
gewinnt dadurch an Qualität.
Christoph
Frei
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