Mittwoch, 25. Januar 2017


Mein zwanzigster bester Schreibtipp für bessere Texte









Das Beliebtheitsargument

Ein typischer Fehlschluss ist jener über Masse und Beliebtheit. Das Prinzip ist einfach: Weil viele es sagen, muss es stimmen.

Neurofeedback wirkt, weil es so vielen Menschen geholfen hat.
Actelion ist eine gute Biotechfirma, weil ihr Aktienkurs ständig steigt.



Das mag stimmen, als Argument ist es aber nicht logisch. Es bleibt eine Behauptung, die sich eventuell auf eine Korrelation stützen kann. Auch Rückschlüsse von messbaren Mehrheiten auf vermeintliche Tatsachen sind nicht logisch:


Es muss ein Leben nach dem Tod geben, weil 78 % der Europäer daran glauben.
Oder:
Die klassische Rollenverteilung innerhalb der Ehe ist besser für die Gesellschaft, weil eine deutliche Mehrheit der Schweizer das glaubt.

In beiden Fällen werden streitbare Thesen als Argument verkauft, das sich auf eine Masse stützt. Logisch ist daran nichts. Eigentlich logisch!

Christoph Frei

 
 

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