Mein
sechzehnter bester Schreibtipp für bessere Texte
Logische Fehlschlüsse
Alle Menschen sind sterblich.
Sokrates ist ein Mensch. Sokrates ist sterblich. Die ersten beiden Sätze sind Prämissen, die
mit einer logischen Ableitung zu einer Konklusion führen: Wenn er ein Mensch
ist und alle Menschen sterblich sind, dann stirbt auch Sokrates eines Tages.
Dies ist eine logische Argumentation. Aber warum? Und welche Argumentationen
sind wann unlogisch oder nicht?
Fehlschlüsse nennt
man Argumentationen, die nicht stimmig oder falsch sind. Dafür gibt es
verschiedene Gründe, die sich in zwei Kategorien unterteilen lassen: in formale
und informale Fehlschlüsse.
Informale Fehlschlüsse sind,
wie der Name sagt, ohne formalen Grund falsch. Ihre Prämissen stimmen nicht.
Die Ableitung selbst kann formal richtig sein, wenn allerdings eine der
Prämissen sachlich falsch ist, wird auch das Argument nicht passen. Ein
Beispiel:
Alle Philosophen finden Platons
Höhlengleichnis überzeugend. Habermas ist ein
Philosoph. Also findet er Platons Höhlengleichnis überzeugend.
Philosoph. Also findet er Platons Höhlengleichnis überzeugend.
Formal gibt es gegen das
Argument nichts einzuwenden. Der Fehler liegt in der ersten Prämisse, die
sachlich falsch ist. Damit ist das ganze Argument hinfällig. Selbst wenn eine
Prämisse sachlich richtig ist, kann eine Satzfolge dennoch falsch argumentieren
oder eine Argumentation vortäuschen:
Alle Philosophen sind Menschen.
Habermas ist ein Mensch und daher auch Philosoph.
Sachlich ist hier alles in
Ordnung. Logisch ist das Argument aber nicht. Die Schlussfolgerung ergibt sich
nicht aus der Prämisse: Habermas ist nicht Philosoph, weil er Mensch ist (es
sei denn, wir dehnen den Begriff Philosophie so weit aus, dass alles
menschliche Reden und Denken Philosophie wäre).
Christoph Frei
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