Mittwoch, 18. Januar 2017



Mein sechzehnter bester Schreibtipp für bessere Texte







Logische Fehlschlüsse

Alle Menschen sind sterblich. Sokrates ist ein Mensch. Sokrates ist sterblich.  Die ersten beiden Sätze sind Prämissen, die mit einer logischen Ableitung zu einer Konklusion führen: Wenn er ein Mensch ist und alle Menschen sterblich sind, dann stirbt auch Sokrates eines Tages. Dies ist eine logische Argumentation. Aber warum? Und welche Argumentationen sind wann unlogisch oder nicht?



Fehlschlüsse nennt man Argumentationen, die nicht stimmig oder falsch sind. Dafür gibt es verschiedene Gründe, die sich in zwei Kategorien unterteilen lassen: in formale und informale Fehlschlüsse.

Informale Fehlschlüsse sind, wie der Name sagt, ohne formalen Grund falsch. Ihre Prämissen stimmen nicht. Die Ableitung selbst kann formal richtig sein, wenn allerdings eine der Prämissen sachlich falsch ist, wird auch das Argument nicht passen. Ein Beispiel:
 

Alle Philosophen finden Platons Höhlengleichnis überzeugend. Habermas ist ein
Philosoph. Also  findet er Platons Höhlengleichnis überzeugend.


Formal gibt es gegen das Argument nichts einzuwenden. Der Fehler liegt in der ersten Prämisse, die sachlich falsch ist. Damit ist das ganze Argument hinfällig. Selbst wenn eine Prämisse sachlich richtig ist, kann eine Satzfolge dennoch falsch argumentieren oder eine Argumentation vortäuschen:


Alle Philosophen sind Menschen. Habermas ist ein Mensch und daher auch Philosoph.

Sachlich ist hier alles in Ordnung. Logisch ist das Argument aber nicht. Die Schlussfolgerung ergibt sich nicht aus der Prämisse: Habermas ist nicht Philosoph, weil er Mensch ist (es sei denn, wir dehnen den Begriff Philosophie so weit aus, dass alles menschliche Reden und Denken Philosophie wäre).


Christoph Frei


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