Mein siebter bester Schreibtipp für bessere Texte
Grundlagen des wissenschaftlichen Schreibens II
Besonders für Maturandinnen, Studierende, aber auch
für Nachwuchswissenschaftler stellt das (vor-)wissenschaftliche Schreiben
eine Aufgabe dar, die Schritt für Schritt bewältigt werden muss. (Vor-)Wissenschaftliches
Schreiben – vom vorwissenschaftlichen Schreiben sprechen wir bis zur
Dissertation – entscheidet wesentlich über Erfolg in Schule, Studium, Beruf und
über wissenschaftliche Karrieren. Dennoch wird es an wenigen Schulen,
Hochschulen und Universitäten systematisch gelehrt. Es herrscht
fälschlicherweise die Meinung vor, dass in der Oberstufe genügend
Schreibfertigkeiten erworben worden sind, um (vor-)wissenschaftliche Texte
bewältigen zu können.
So fehlen Schülerinnen und Schülern, die eine Maturitätsarbeit schreiben,
Studierenden bei der Seminararbeit, aber auch jungen Forschenden oft klare
Vorstellungen davon, was sie tun sollen, wenn sie einen solchen Text schreiben
sollen.
In praxisorientierten Lernumgebungen verfestigen
sich Anfangsprobleme mit dem Schreiben schnell zu „Störungen“ wie
Schreibängsten oder Schreibhemmungen. Teilweise sind sich die Schreibenden
ihrer Defizite im wissenschaftlichen Schreiben auch gar nicht bewusst und
liefern im guten Glauben chaotische Texte ab. Und für Lehrende gilt: Ohne klar
gestellte Aufgabe und ohne Orientierungshilfen ist das Erreichen
internationaler Standards kaum möglich.
Wissenschaftliches Schreiben:
- bedeutet, in Kommunikation mit anderen Autorinnen zu
treten
- betrifft das eigene Forschungs- und
Erkenntnisinteresse
- bedeutet kritisches Denken, Infragestellung und
bedarf des Urteilsvermögens
- ist Teil eines Verstehensprozesses und meint, einem
Gedanken wissenschaftliche Form zu geben.
Christoph Frei
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