Montag, 2. Januar 2017



Mein achter bester Schreibtipp für bessere Texte




Grundlagen des wissenschaftlichen Schreibens III


Die Sprache in wissenschaftlichen Texten ist funktional, auf Ausschmückungen wird zugunsten von Sachlichkeit und Klarheit verzichtet. Auch Korrektheit, Verständlichkeit und Eindeutigkeit sind Kennzeichen dieser Textsorte:

 - Nur eindeutige, exakte und korrekte Begriffe finden Platz in der wissenschaftlichen Sprache. Unklare Begriffe, Metaphern und komplizierte, schwammige Formulierungen erregen den Verdacht, dass der oder die Schreibende sich inhaltlich nicht im Klaren ist.

-     Allgemeine Fachbegriffe sollten verwendet, spezielle Fachbegriffe definiert werden bzw. durch Zuordnung zu Theorien kenntlich gemacht werden.

-   Auch die Argumentation soll klar und logisch, also nachvollziehbar sein. Die Argumentationskette muss bereits im Inhaltsverzeichnis und in der Gliederung des Textes ersichtlich sein. Das gelingt nur, wenn eine gute Textplanung vorliegt.

Ein Hauptproblem des wissenschaftlichen Schreibens liegt darin, die eigenen Gedanken mit fremden Gedanken zu verbinden:

„Was ich sagen könnte, das weiss ich, aber das zu schreiben, wäre nicht wissenschaftlich. Was in den wissenschaftlichen Veröffentlichungen steht, könnte ich auch sagen, aber das zu schreiben wäre einfach eine Verdoppelung, denn es ist schon geschrieben“,  so schildern Studierende ihr Dilemma.

In allen wissenschaftlichen Arbeiten besteht eine Spannung zwischen dem eigenen Beitrag, den man leisten möchte, und den vorhandenen Erkenntnissen, die bereits veröffentlicht sind. Beide müssen gut aufeinander bezogen sein. Sie zu integrieren ist ein Vorgang, der einige Übung erfordert. Man muss sowohl dem Stand der Forschung gerecht werden als auch den eigenen Überzeugungen und Intentionen. Klar gemacht werden sollte den Leserinnen und Lesern sowohl im Abstract als auch in der Einleitung, worin nun die Eigenständigkeit dieser wissenschaftlichen Arbeit liegt und mit welchen neuen Ergebnissen zu rechnen ist. 


Christoph Frei

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