Mein
achter bester Schreibtipp für bessere Texte
Grundlagen des wissenschaftlichen Schreibens III
Die
Sprache in wissenschaftlichen Texten ist funktional, auf Ausschmückungen wird zugunsten
von Sachlichkeit und Klarheit verzichtet.
Auch Korrektheit, Verständlichkeit und Eindeutigkeit sind
Kennzeichen dieser Textsorte:
- Nur
eindeutige, exakte und korrekte Begriffe finden Platz in der wissenschaftlichen
Sprache. Unklare Begriffe, Metaphern und komplizierte, schwammige
Formulierungen erregen den
Verdacht, dass der oder die Schreibende sich inhaltlich nicht im Klaren ist.
- Allgemeine Fachbegriffe sollten verwendet, spezielle Fachbegriffe definiert
werden bzw. durch Zuordnung zu Theorien kenntlich gemacht werden.
- Auch
die Argumentation soll klar und logisch, also nachvollziehbar sein. Die Argumentationskette muss bereits im Inhaltsverzeichnis und in
der Gliederung des Textes ersichtlich sein. Das gelingt nur, wenn eine
gute Textplanung vorliegt.
Ein
Hauptproblem des wissenschaftlichen Schreibens liegt darin, die eigenen Gedanken
mit fremden Gedanken zu verbinden:
„Was ich
sagen könnte, das weiss ich, aber das zu schreiben, wäre nicht wissenschaftlich.
Was in den wissenschaftlichen Veröffentlichungen steht,
könnte ich auch sagen, aber das zu schreiben wäre einfach eine Verdoppelung, denn
es ist schon geschrieben“, so schildern Studierende ihr Dilemma.
In allen
wissenschaftlichen Arbeiten besteht eine Spannung zwischen dem eigenen Beitrag,
den man leisten möchte, und den vorhandenen Erkenntnissen, die bereits veröffentlicht
sind. Beide müssen gut aufeinander bezogen sein. Sie zu integrieren ist ein Vorgang,
der einige Übung erfordert. Man muss sowohl dem Stand der Forschung gerecht werden
als auch den eigenen Überzeugungen und Intentionen. Klar gemacht werden sollte
den Leserinnen und Lesern sowohl im
Abstract als auch in der Einleitung, worin nun die Eigenständigkeit dieser
wissenschaftlichen Arbeit liegt und mit welchen neuen Ergebnissen zu rechnen ist.
Christoph
Frei
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