Freitag, 13. Januar 2017



Mein dreizehnter bester Schreibtipp für bessere Texte






Was sind zwei der verbreitetsten Schreibsünden?

1.     Passiv in Anweisungen, für Handlungen
2.     Nomen statt Verben


1. Passiv in Anweisungen, für Handlungen
Das Passiv ist sehr verbreitet. Gerade wenn es um die Bedienung von Programmen oder Geräten geht, muss man eindeutig klarstellen, wer etwas zu tun hat: Der (bei Infinitivkonstruktionen implizierte) Bediener oder eine andere Person. Mit der Suchen-und Ersetzen-Funktion von Textverarbeitungssystemen kann man Signalwörter wie "werden", "wird" hervorheben und dann die Passivsätze umschreiben.

Aus Sätzen wie "Der Not-Aus-Taster muss entriegelt werden." bildet man den Aktivsatz "Sie müssen den Not-Aus-Taster entriegeln."

Werden Passivsätze zu Aktivsätzen umformuliert, so wird das Subjekt des Passivsatzes zum Objekt des Aktivsatzes und umgekehrt das Objekt des Passivsatzes zum Subjekt des Aktivsatzes.

Beispiel:  Der Kuchen wird von den Kindern gegessen (Passiv).
                   Die Kinder essen den Kuchen (Aktiv).


2. Nomen statt Verben
Eine Nominalkonstruktion kommt vor, wenn der Autor statt eines Verbs ein Substantiv einsetzt. Beispiel: "Messung der Teile durchführen". Es sind umständliche und unnatürliche Sätze. Viel leserfreundlicher klingen diese Sätze, wenn man sie durch Verben ersetzt, etwa "Teile messen".

Der Satz "Das Vorbereiten des Klassenlagers ist für den Lehrer aufwändig." wird zum einfachen "Es ist aufwändig für den Lehrer, das Klassenlager vorzubereiten."

Christoph Frei


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