Mittwoch, 17. Januar 2018

Meine zehnte #beste Schreibempfehlung



SPIELE

Sind es Ängste, die Dich am Schreiben hindern, oder macht es einfach keinen Spass mehr? Vielleicht musst Du nur Deine Spielfreude neu entdecken oder zurückgewinnen. Diese Idee kam mir, als ich an einen Artikel dachte, den ich in «Psychologie Heute» gelesen habe.


Viele der kreativsten Geister zeichnen sich dadurch aus, dass sie spielerisch an ihre Arbeit herangehen. Albert Einstein sagte: „Der Urquell aller technischen Errungenschaften ist die göttliche Neugier und der Spieltrieb des bastelnden und grübelnden Forschers.“ Die Designerin Jessica Walsh schreibt: „... the more fun and the more play that went into the ideas or process of creation, the better people seem to respond to the end result.” Und der Filmproduzent und Drehbuchautor Stephen Joseph Cannell sagte: „I get up every morning, and I’m not going to work, I’m going to play. I get to play cops and robbers.“ Letzteres können viele von uns gut nachfühlen, glaubst Du nicht? Zumindest wenn es gut läuft beim Schreiben. Wir arbeiten nicht, wir spielen Räuber und Gendarm.


Man kann so richtig zufrieden sein beim Gärtnern an der frischen Luft, den Duft der Rosen geniessen und sich über ein Kätzchen amüsieren, das vorbeikommt. Oder man kann gehetzt Unkraut ausreissen, damit die Nachbarn nichts zu meckern haben.


Du kannst einen Abschnitt Deines Textes schreiben, umgeben von dunklen Gewitterwolken, denn wer weiss, ob Deine Abhandlung den Professoren gefallen wird. Oder Du kannst Deinen Spass an der Sache haben, während Du Dir ausmalst, wie Du das vorgegeben Thema mit überraschend neuen Thesen und Argumeneten zum Ausdruck bringst.


Was eine spielerische Haltung auszeichnet, sind im Wesentlichen drei Dinge:

• Der Spass an der Freude;
• Die Konzentration, mit der Du bei der Sache bist;
• Und das Experimentieren ohne Angst zu versagen.


Anstrengend darf das Spiel dagegen durchaus sein. Beobachte einmal spielende Kinder, wie sie Spass haben, ganz bei der Sache sind und manchmal etwas wieder und wieder ausprobieren, bis es klappt. Wenn etwas nicht funktioniert, ist ihnen das weder peinlich noch bereitet es ihnen schlaflose Nächte. Im Gegenteil, dass etwas schiefgeht, gehört zum Spiel. Man kann es ja immer wieder neu versuchen. Wenn es also beim Schreiben hakt, sei verspielt. Schreib in einem Café. So machen berühmte Schriftsteller wie E. Hemingway das schliesslich auch.


Experimentiere mit besonders anschaulichen oder poetischen Formulierungen. Kurz: Erinnere Dich, was Dir beim Schreiben besonders viel Freude bereitet, und tu es. Sei wie ein Kind, ganz vertieft und ohne Angst vorm Scheitern.


Christoph Frei


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