Meine zehnte #beste Schreibempfehlung
SPIELE
Sind es
Ängste, die Dich am Schreiben hindern, oder macht es einfach keinen Spass mehr?
Vielleicht musst Du nur Deine Spielfreude neu entdecken oder zurückgewinnen.
Diese Idee kam mir, als ich an einen Artikel dachte, den ich in «Psychologie
Heute» gelesen habe.
Viele der
kreativsten Geister zeichnen sich dadurch aus, dass sie spielerisch an ihre
Arbeit herangehen. Albert Einstein sagte: „Der Urquell aller technischen
Errungenschaften ist die göttliche Neugier und der Spieltrieb des bastelnden
und grübelnden Forschers.“ Die
Designerin Jessica Walsh schreibt: „... the more fun and the more play that
went into the ideas or process of creation, the better people seem to respond
to the end result.” Und der Filmproduzent und Drehbuchautor Stephen Joseph
Cannell sagte: „I get up every morning, and I’m not going to work, I’m going to
play. I
get to play cops and robbers.“ Letzteres können viele von uns gut nachfühlen,
glaubst Du nicht? Zumindest wenn es gut läuft beim Schreiben. Wir arbeiten
nicht, wir spielen Räuber und Gendarm.
Man kann
so richtig zufrieden sein beim Gärtnern an der frischen Luft, den Duft der
Rosen geniessen und sich über ein Kätzchen amüsieren, das vorbeikommt. Oder man
kann gehetzt Unkraut ausreissen, damit die Nachbarn nichts zu meckern haben.
Du kannst
einen Abschnitt Deines Textes schreiben, umgeben von dunklen Gewitterwolken,
denn wer weiss, ob Deine Abhandlung den Professoren gefallen wird. Oder Du
kannst Deinen Spass an der Sache haben, während Du Dir ausmalst, wie Du das
vorgegeben Thema mit überraschend neuen Thesen und Argumeneten zum Ausdruck
bringst.
Was eine
spielerische Haltung auszeichnet, sind im Wesentlichen drei Dinge:
• Der
Spass an der Freude;
• Die
Konzentration, mit der Du bei der Sache bist;
• Und das
Experimentieren ohne Angst zu versagen.
Anstrengend
darf das Spiel dagegen durchaus sein. Beobachte einmal spielende Kinder, wie
sie Spass haben, ganz bei der Sache sind und manchmal etwas wieder und wieder
ausprobieren, bis es klappt. Wenn etwas nicht funktioniert, ist ihnen das weder
peinlich noch bereitet es ihnen schlaflose Nächte. Im Gegenteil, dass etwas
schiefgeht, gehört zum Spiel. Man kann es ja immer wieder neu versuchen. Wenn
es also beim Schreiben hakt, sei verspielt. Schreib in einem Café. So machen
berühmte Schriftsteller wie E. Hemingway das schliesslich auch.
Experimentiere
mit besonders anschaulichen oder poetischen Formulierungen. Kurz: Erinnere
Dich, was Dir beim Schreiben besonders viel Freude bereitet, und tu es. Sei wie
ein Kind, ganz vertieft und ohne Angst vorm Scheitern.
Christoph
Frei
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