Meine neunte #beste Schreibempfehlung
VERSETZE DICH IN SCHREIBSTIMMUNG
Dieser
Punkt ist im Grunde eine andere Facette dessen, worüber ich im schon einmal
geschrieben habe. Einerseits können die richtigen Bedingungen uns helfen, uns
besser zu konzentrieren und kreativer zu sein. Rituale, Hintergrundgeräusche,
eine bestimmte Umgebung können aber auch als Signal wirken: «Jetzt wird
geschrieben!»
So
wie der Glockenton der Pawlows Hunden signalisierte: "Jetzt gibt’s Futter."
Nur dass wir natürlich keinen Speichelfluss-, sondern einen Schreibreflex
auslösen wollen. Rituale können ausserdem dabei helfen, das Schreiben zur
Gewohnheit zu machen. Dass das eine gute Sache ist, habe ich ja bereits
mehrmals erwähnt. Ich selbst bin allerdings lieber flexibel und möchte mich
ungern von einer bestimmten Teesorte, einem Kerzenduft oder von fünf gespitzten
und exakt ausgerichteten Bleistiften abhängig machen. Doch wenn‘s hilft, warum
nicht? Falls Du Anregungen brauchst, interessiert Dich vielleicht der Artikel
über die Rituale berühmter Kreativer: Aha-Erlebnisse (und also kreative Ideen)
sind wahrscheinlicher, wenn hemmende Gehirnaktivitäten am schwächsten
ausgeprägt sind und unsere Gedanken frei umherschweifen. Der Titel des Blogposts,
der von einer entsprechenden Studie berichtet, lautet: «You're most creative
when you're at your groggiest». Da wir gerade bei Studien sind. Der Artikel
"Why Morning Routines are Creativity Killers" geht auf die oben
genannte Untersuchung und einige weitere ein. Die Autorin kommt zu dem Schluss: Laughing babies and
a double latte: now that’s a way to start the day. Damit
entfernen wir uns allerdings von unserem eigentlichen "Tapping Into the
Daily Rituals of our Great Creative Minds."
Probiere
unterschiedliche Schreibzeiten aus! Teste, zu welcher Tageszeit Du besonders
produktiv bist. Versuche auch einmal zu ungewohnten Zeiten zu schreiben. Ich
habe zum Beispiel entdeckt, dass ich besonders produktiv bin, wenn ich mich
frühmorgens als Erstes an den Computer setze, um 5 oder 6 Uhr, allenfalls noch
früher. Das tun übrigens erstaunlich viele Autoren, oft noch vor ihrer
Brotarbeit oder bevor die Kinder aufstehen. Ich glaube, bei mir funktioniert
das so gut, weil mein innerer Kritiker so früh noch nicht wach ist. Kein
Wunder, ich bin es ja selbst kaum. Vielleicht schreibst Du ja, obwohl Du an
sich ein Morgenmensch bist, spät abends besonders gut, wenn Deine inneren
Kritiker sich schlafen gelegt haben?
Probier
es einfach aus. Die Sache mit dem inneren Kritiker sauge ich mir freilich nicht
einfach so aus den Fingern. Aha-Erlebnisse (und also kreative Ideen), hat die
Forschung festgestellt, sind wahrscheinlicher, wenn hemmende Gehirnaktivitäten
am schwächsten ausgeprägt sind und unsere Gedanken frei umherschweifen. Der
Titel des Blogposts, der von einer entsprechenden Studie berichtet, lautet:
«You're most creative when you're at your groggiest». Ganz im Sinne von Keith
Richards, der im Hinblick auf seine Inspiration beim Songschreiben meint:
"Frühmorgens nach einer langen Party, wenn ich genug getrunken und auch
sonst von allem genug konsumiert hatte, bin ich am besten."
Christoph
Frei
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