Donnerstag, 13. April 2017



Mein elfter bester Schreibtipp für bessere Texte






Hier, statt Gebote, 10 wichtige Schreibtipps:

Erstens bist Du immer besser, als du befürchtest, und schlechter, als du glaubst. Viele beginnen nie mit dem Schreiben, weil sie glauben, sie seien zu schlecht.


Zweitens kann jeder schreiben, wenn er will. Bist Du nicht gut in Rechtschreibung und Grammatik? Das spielt erstmal keine Rolle. Vieles lernst du von selbst, manches lässt sich leicht nachholen.


Drittens glaubst Du, keine Ideen zu haben. Hierfür gibt es Kreativitätstechniken. Die sind aber vorerst gar nicht so wichtig. Hauptsache du schreibst. Einfälle kommen mit der Übung.


Viertens glaubst Du womöglich, kein Talent zu besitzen. Freilich ist dies völlig unwichtig; denn was hilft es schon, der talentierteste Mensch zu sein, wenn er nie mit dem Schreiben beginnt.


Fünftens gibt es in diesem Kontext auch eine schlechte Nachricht. Du glaubst, der oder die Auserwählte zu sein, worauf die Welt gewartet hat, Du glaubst, das grösste Talent unter der Sonne zu sein.


Glaube sechstens lieber etwas anderes. Du machst Fehler. Viele. Du wirst viel und hart an deinen Schreibfähigkeiten zu arbeiten haben und viele Rückschläge einstecken müssen.


Siebtens wartet niemand auf dein Werk. Im Gegenteil. Du musst mit aller Kraft beweisen, dass du es wert bist, gelesen zu werden und in Konkurrenz zu anderen Autoren bestehen zu können.


Kenne daher achtens die Regeln. Auch beim Schreiben gibt es tatsächlich Regeln, selbst wenn keine Autorenpolizei existiert, die rumgeht und Bussen verteilt. 


Vergiss darum neuntens nicht, dass Regeln auch eine Hilfe sind. Sie nehmen Denk- und Entscheidungsarbeit ab. Und das ist – gerade wenn man anfängt mit dem Schreiben – etwas Gutes. Es gibt so viele Dinge, die zu bedenken und zu entscheiden sind. Daher kannst Du jede Hilfe gebrauchen.


Kenne  zehntes dein  Zielpublikum. Im Grunde logisch. Wer für Kinder von 7-8 schreibt, schreibt anders als jemand, der für technikbegeisterte Männer ab 30 schreibt. Aus diesem Grund musst Du damit leben können, dass es viele gibt, die deinen Text nicht mögen, und nur wenige, die ihn gerne lesen. (Ein Buch für alle gibt es nicht, auch wenn grosse Erfolge wie «Im Westen nichts Neues» oder «Das Parfum» das vortäuschen.)


Selbst bei diesen Bestsellern, die von Millionen gelesen werden, gibt es bestimmt mindestens genauso viele Leute, die diese Bücher ablehnen. Die Wahrscheinlichkeit, dass Du am Ende für niemanden schreibst, wenn Du versuchst,  für alle zu schreiben, ist  ziemlich gross.  


Christoph Frei












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