14 beste
Schreibrezepte, die sich in meiner akademischen
Schreibpraxis bewährt
haben.
„Schreiben ist die Hölle, geschrieben haben der Himmel“, lautet ein treffendes
Bonmot von Sibylle Krause.
Damit sich das bei Dir nicht wiederholt, hier 14 meiner besten Schreibrezepte.
Tipps gegen Schreibblockaden
Was hilft in einer
solchen Situation? Wie schaffst Du es trotzdem Deinen Text, den Du schreiben willst
und schreiben musst, fertigzustellen? Vorab: Es gibt keinen Kardinalsweg und
keine Methode, die bei jedem garantiert funktioniert. Ich habe verschiedene Wege
als Anregungen für Dich gesammelt und hoffe, dass darunter etwas ist, das Dir
die Blockade im Kopf löst.
1. Machen Dir einen Fahrplan. Die Kolumbusmethode - einfach losschreiben und sehen, wo
man rauskommt - funktioniert nur bei den Allerwenigsten. Statt aus dem Bauch
heraus zu schreiben, strukturierst Du Deinen Text und formulierst Dein Ziel.
Eine Überschrift kann dabei schon helfen. Schau Dir in einem zweiten Schritt
die Informationen an, die vorliegen. Was passt zu Deiner Überschrift?
Nummeriere die passenden Informationen
durch. Mit dieser Reihenfolge vor Augen musst Du Dich beim
Schreiben nur noch daran entlanghangeln.
2. Wechsele den Ort, an dem Du schreibst. Du sitzt im Seminar, und die Worte wollen Dir einfach nicht
einfallen. Pack den Laptop ein und wechsele den Ort. Geh in ein Café oder setz Dich einfach
in den Garten. Orte können inspirierend sein, sie bringen Dich auf neue Ideen.
3. Beginne mittendrin. Wer Probleme hat, den Einstieg zu finden oder einen guten ersten Satz,
sollte sich nicht weiter damit quälen und mittendrin anfangen. Dein Gehirn
arbeitet nicht linear. Wer sagt, dass die Einleitung zuerst geschrieben werden
muss? Schau Dir Deine Notizen und Informationen an. Beginne mit dem Punkt, bei
dem Dir auf Anhieb etwas einfällt. Dein Text wird sich wie bei einem Patchwork aus vielen einzelnen
Teilen ergeben. Am Schluss kannst Du die Einzelteile immer noch miteinander
verbinden und aufeinander abstimmen.
4. Trenne das Schreiben und Redigieren. Konzentriere Dich erst einmal auf das Schreiben. Viele
Schreibende machen den Fehler, immer wieder im Text zurückzuspringen und das
bereits Geschriebene zu überarbeiten und umzuformulieren. Damit stören sie ihren
Schreibfluss. Versuche die Zensur in Deinem Kopf, so gut es geht, auszuschalten.
Schreib erst einmal alles auf, das Dir durch den Kopf geht, und überprüf erst
dann das Geschriebene auf Sinnhaftigkeit und Richtigkeit.
5. Schalte alle Störfaktoren aus. Niemand kann sich konzentrieren, wenn ständig das Telefon
klingelt oder das E-Mail-Programm einen auf neue
Nachrichten hinweist. Schaffe Dir einen ungestörten Raum. Auch das Internet
kann mit seinen Versuchungen zur Ablenkung werden. Fällt Dir nichts ein, ist
die Verlockung gross, schnell im Netz nachzuschauen. Dadurch verzettelst Du Dich
nur.
6. Mach eine kurze Pause. Dass Dir nichts einfällt, kann auch damit zusammenhängen,
dass Du Dich ausgelaugt fühlst. Dein Gehirn kann nur 90 Minuten am Stück
effektiv arbeiten. Danach ist erst einmal Ende. Das ist dann der richtige
Moment aufzustehen und frische Luft zu schnappen. Auch Bewegung kann Deine Leistungsfähigkeit
wieder auf Trab bringen. Achte allerdings darauf, die Pause zeitlich zu
begrenzen und Vermeidungshandlungen keinen Raum zu geben.
7. Stelle wilde Assoziationen an. Wie bekommt man den richtigen Einfall? Hilf Deinem Gedächtnis mit einem Brainstorming,
einer Mind-Map oder einem Perspektivwechsel auf die Sprünge. Immer dann, wenn Du
gerade ins Stocken gerätst und nicht mehr weiterkommst, bieten sich solche
Methoden an, um auf neue Ideen zu kommen.
8. Lies andere Texte. Wie schreibe ich das bloss? Häufig sucht man nach einer Formulierung und
kommt nicht weiter. Dann hilft es, den Text von jemand anderem zu lesen. Es
kann Dich inspirieren zu sehen, wie jemand anderes angefangen und wie er
formuliert hat. Je nach Textart oder Stil hilft, sich vorab mit ein paar grossartigen
Artverwandten auseinanderzusetzen. Lesen bildet nicht nur, es belebt ebenso den
Geist und löst so Blockaden.
9. Schreib Dich warm. Schreiben ist wie Musikmachen: Viele müssen sich erst einmal eingrooven.
Bevor Du den eigentlichen Text schreibst, kann es helfen, einen Spontantext zu
schreiben. So überwindest Du Deine Angst vor der leeren Seite. Beginne zu
tippen und finde Deinen Schreibrhythmus. Wenn Du dann zu Deinem eigentlichen
Text übergehst, fliessen die Worte leichter.
10.Schreibe Dich parallel. Wer viel schreibt,
arbeitet in der Regel an verschiedenen Texten. Auch hier gibt es keine Regel,
die besagt, dass erst ein Text abgeschlossen sein muss, bevor Du mit dem
nächsten beginnen kannst. Hakt es bei dem einen Text, wechsle die Materie und
widme Dich einem anderen Thema.
11.Gliedere Deinen Text. Manchmal hilft schon, den geplanten Text in Teilabschnitte
zu zerlegen, um sich einen Überblick zu verschaffen und das Ganze logisch zu
gliedern. Mindmaps, aber auch lineare Listen können dazu wunderbare Werkzeuge sein.
Zwischenüberschriften aber auch. So entsteht eine Struktur, der Du nur noch
folgen musst.
12.Lasse Fehler zu. Nullfehlertoleranz können sich allenfalls Götter
leisten. Wer auf Anhieb den perfekten Text schreiben will, verzettelt sich
unweigerlich in Details. Effekt: Der Artikel wird nie fertig und immer
schlechter. Detailliebe führt nur zu einem Tunnelblick. Schreibe lieber erst auf, was Dir und wie es Dir in
den Sinn kommt. Umformulieren, korrigieren und feilen kannst Du an den
Textbausteinen hinterher immer noch.
13.Diszipliniere Dich beim Schreiben. Muss ein Text fertig
werden, geht es manchmal nicht anders, als Dich dazu zu zwingen, etwas zu Papier zu bringen. Deadlines, die
weit entfernt sind, verleiten oft dazu zu trödeln und abzuschweifen. Druck kann
manchmal dabei helfen, sich auf die vor einem liegende Aufgabe zu fokussieren. Du
legst fest, wie lange Du schreiben willst und wie lange Du maximal pausieren darfst.
(Du kannst natürlich auch so lange am Tisch sitzen bleiben, bis Du das Dir
vorgenommene Schreibpensum erledigt hast.)
14.Lass Dich beraten oder schreib zusammen mit jemand anderem, weil Du Dich
dann bei Deinen Schreibbemühungen weniger alleingelassen fühlst.
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