Dienstag, 27. Juni 2017

Mein zweiter bester Sprachtipp für bessere Texte
Die Apposition


Ap­po­si­ti­on, die
Wortart:  Substantiv, feminin
Worttrennung: Ap|po|si|ti|on

Appositionen sind substantivisch nähere Bestimmungen, die im gleichen Fall stehen wie die Substantive oder Pronomen, zu denen sie gehören. Im Grunde sind Appositionen nachträgliche Präzisierungen, die Relativsätze ersetzen und durch Komma abgetrennt werden.

Abgesehen von der Zeichensetzung, handel es sich bei Appositionen somit in erster Linie um ein Stilmittel.
Beispiel:
Statt zu schreiben
„Herr Müller, der unser Deutschlehrer ist, kommt heute zu spät in den Unterricht.“
kann  man sich eleganter ausdrücken, indem man sich einer Apposition bedient und den Sachverhalt wie folgt zum Ausdruck bringt:
„Herr Müller, unser Deutschlehrer, kommt heute zu spät in den Unterricht.“

Statt zu schreiben
„Zürich, die Stadt, die im Sommer von vielen Touristen besucht wird, liegt an einem See.“
kann ich mich eleganter ausdrücken, indem ich den Sachverhalt über Appositionen zum Ausdruck bringe:
„Die Stadt Zürich, im Sommer von vielen Touristen besucht, liegt an einem See."
  
Deutlicher zeigen sich die Vorzüge des Stilmittels Apposition, wenn man den folgenden Satz betrachtet:
„Panta rhei bedeutet ‚alles fliesst.‘ Es handelt sich dabei um einen auf den griechischen Philosophen Heraklit zurückzuführenden Aphorismus, der zur Kennzeichnung seiner Lehre dient, dass niemand zweimal in denselben Fluss steigt.“
Umformuliert mit Apposition lautet der Satz:
„Panta reih, alles fliesst, ein auf Heraklit zurüchgeführter Aphorismus zur Kennzeichnung seiner Lehre, der zufolge niemand zweimal in denselben Fluss steigt."

Als Ergebnis lässt sich festhalten, dass die Apposition als Stilmittel wesentlich zur Verdichtung des sprachlichen Ausdrucks beiträgt.

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