Dienstag, 27. Juni 2017

Mein  Sprachtipp für bessere Texte
Der Apostroph






Wo ein Apostroph gesetzt werden kann:
Der Apostroph kann dort gesetzt werden, wo das Pronomen "es" zu "s" verkürzt ist:
Wie geht's? Nimm's leicht! Hat's geschmeckt? Hat er's kapiert? Sag's mir! So steht's geschrieben.
Seit  der Zulassung der Rechtschreibreform gilt hier der Apostroph als entbehrlich, man darf daher auch schreiben:
Wie gehts? Nimms leicht! Hats geschmeckt? Hat ers kapiert? Sags mir! So stehts geschrieben.
Der Apostroph kann dort gesetzt werden, wo jemand ein Geschäft eröffnen und dazu ein Schild mit Genitiv anbringen will (aber nur dann):
Bellini's Bar; Gustav’s Grillstation; Willi's Weinkontor


Wo ein Apostroph nicht gesetzt werden darf:
Der Apostroph wird nicht gesetzt bei Verschmelzung von bestimmtem Artikel und vorangehender Präposition:
aufs Dach, unters Bett, ins Haus, hinterm Deich, unterm Tisch, beim Essen, vorm Tor, fürs Kind
Absolut fehl am Platz ist der Apostroph beim Plural-s:
Autos, Babys, Clubs, Dias, E-Mails, Parks, Ponys, Singles, Taxis, Tees, Videos, Zoos
Dasselbe gilt für Abkürzungen, die im Plural stehen.
meine CDs, deine DVDs, die GmbHs, alte LPs


Wo ein Apostroph gesetzt werden muss:
Bei Auslassungen im Wortinneren:
Ku'damm, M'gladbach, Lu'hafen, D'dorf
Bei der Kennzeichnung des Genitivs von Namen, die auf s, ss, ß, tz, z und x auslauten. Der Apostroph ersetzt hier das Genitiv-s:
Hans' Mutter, Max' Cousine, Grass' Romane, Ringelnatz' Gedichte
Dies gilt aber nicht, wenn vor dem Namen ein bestimmter Artikel steht:
die Mutter des alten Hans, die Cousine des strammen Max, die Romane des Günter Grass, die Gedichte des Joachim Ringelnatz


Merke wohl:
Ich habe früher in der Schule gelernt, den Apostroph für einen wegfallenden Buchstaben als „Grabstein“ zu bezeichnen.


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