Mein Sprachtipp für bessere Texte
Der Apostroph
Der Apostroph
Wo ein
Apostroph gesetzt werden kann:
Der Apostroph kann dort gesetzt werden, wo das
Pronomen "es" zu "s" verkürzt ist:
Wie geht's? Nimm's leicht! Hat's geschmeckt? Hat
er's kapiert? Sag's mir! So steht's geschrieben.
Seit der Zulassung
der Rechtschreibreform gilt hier der Apostroph als entbehrlich, man darf daher
auch schreiben:
Wie gehts? Nimms leicht! Hats geschmeckt? Hat ers
kapiert? Sags mir! So stehts geschrieben.
Der Apostroph kann dort gesetzt werden, wo jemand
ein Geschäft eröffnen und dazu ein Schild mit Genitiv anbringen will (aber nur
dann):
Bellini's Bar; Gustav’s Grillstation; Willi's
Weinkontor
Wo ein
Apostroph nicht gesetzt werden darf:
Der Apostroph wird nicht gesetzt bei Verschmelzung
von bestimmtem Artikel und vorangehender Präposition:
aufs Dach, unters Bett, ins Haus, hinterm Deich,
unterm Tisch, beim Essen, vorm Tor, fürs Kind
Absolut fehl am Platz ist der Apostroph beim
Plural-s:
Autos, Babys, Clubs, Dias,
E-Mails, Parks, Ponys, Singles, Taxis, Tees, Videos, Zoos
Dasselbe gilt für Abkürzungen, die im Plural stehen.
meine CDs, deine DVDs, die GmbHs, alte LPs
Wo ein
Apostroph gesetzt werden muss:
Bei Auslassungen im Wortinneren:
Ku'damm, M'gladbach, Lu'hafen, D'dorf
Bei der Kennzeichnung des Genitivs von Namen, die
auf s, ss, ß, tz, z und x auslauten. Der Apostroph ersetzt hier das Genitiv-s:
Hans' Mutter, Max' Cousine, Grass' Romane, Ringelnatz'
Gedichte
Dies gilt aber nicht, wenn vor dem Namen ein
bestimmter Artikel steht:
die Mutter des alten Hans, die Cousine des strammen
Max, die Romane des Günter Grass, die Gedichte des Joachim Ringelnatz
Merke
wohl:
Ich habe
früher in der Schule gelernt, den Apostroph für einen wegfallenden Buchstaben
als „Grabstein“ zu bezeichnen.
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