Samstag, 3. Juni 2017

Mein erster bester Sprachtipp für bessere Texte

Der Relativsatz




Viele Studierende haben Mühe mit Relativsätzen.  Insbesondere die richtige Kommasetzung   bereitet Kopfzerbrechen. Im Folgenden wird in aller Kürze gezeigt, dass die korrekte Verwendung von Relativsätzen (inkl. Kommasetzung)  keine Hexerei ist.

Was ist überhaupt ein Relativsatz?
Unter einem Relativsatz versteht man einen Nebensatz, der mit einem relativischen Anschluss eingeleitet wird. Das konjugierte Verb steht wie in allen Nebensätzen am Satzende. Der relativische Anschluss ist entweder ein Relativpronomen oder ein Relativadverb. Das scheint kompliziert, ist es aber nicht. Hier für jede der beiden Formen ein Beispiel:

Anschluss mit Relativpronomen:
"Das Buch, das ich gestern in der Stadt gekauft habe, liegt auf dem Küchentisch.“  

Zuweilen folgt noch eine Präposition vor dem Relativpronomen:
"Das Buch, in dem ich während einer Stunde gelesen habe, liegt auf dem Küchentisch.“

Anschluss mit Relativadverb:
„Die Stadt, wo ich das Buch gekauft habe, wird im Sommer von vielen Touristen besucht.“
„Kennst du das Land, wo die Zitronen blühen?"


Worauf Du beim Relativsatz besonders achten solltest
1. Die Kommasatzung
Ein Relativsatz wird immer mit einem Komma eingeleitet. Ist der Relativsatz Teil eines Hauptsatzes, endet er auch mit einem Komma.
"Das Buch, das ich gestern in der Stadt gekauft habe, liegt auf dem Küchentisch.“  


2. Die inhaltliche Gewichtung
Der Hauptgedanke gehört in den Hauptsatz, der Nebengedanke in den Relativsatz. Überlegen Dir, was wichtig ist und was nicht. Hier zwei Beispiele:

"Das Buch, aus dem ich viel gelernt habe, habe ich aus der Universitätsbibliothek.“ 

"Aus dem Buch, das ich aus der Universitätsbibliothek habe, habe ich viel gelernt.“

Erkennst Du den Unterschied? Im ersten Satz steht die Universitätsbibliothek im Vordergrund, im  zweiten der Lernerfolg.


3. "Der, die, das" oder "welcher, welche, welches"?
Relativsätze, die mit "welcher, welche, welches" eingeleitet werden, klingen hölzern. Die Formulierungen "welcher, welche, welches" sollten daher vor allem in der gesprochenen Sprache vermieden werden, in Texten tauchen sie hingegen immer wieder auf. (Damit Deine Texte nicht gespreizt daherkommen, verzichtest Du am besten auch in Texten auf „welcher, welche, welches“.)


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