Montag, 25. Dezember 2017

Meine vierte #beste Schreibempfehlung



DIE DONE-LISTE

Die Methode, das Schreiben zur Gewohnheit zu machen, wirkt nach meiner Erfahrung auch, wenn man einmal aus wichtigen Gründen aussetzt. Mit wichtig ist zum Beispiel eine Krankheit oder dringende Termine gemeint. Danach macht man wie gewohnt weiter und ist – im positiven Sinne – wieder im alten Trott.


Die Betonung liegt auf nach meiner Erfahrung. Die sogenannte «Done-Liste» ist eine Verwandte der «To-Do-Liste», aber viel angenehmer und motivierender. «To-Do-Listen» schüchtern ein, denn jeden Abend führen sie uns das eigene Versagen vor Augen, nämlich all die Dinge, die wir doch wieder nicht erledigt haben. Wie viel freundlicher ist da die «Done-Liste»: Jeden Tag trägt man ein, was man alles geschafft hat, und staunt und freut sich. Dieser Trick eignet sich, um in vielen verschiedenen Bereichen produktiver zu werden. Doch hier geht es ums Schreiben. Deshalb berichte ich kurz über meine eigenen Erfahrungen. Ich verwende seit Anfang des Jahres (2013) eine «Done-Liste» und bis jetzt wirkt sie sehr motivierend, sprich: Ich zögere weniger, mit dem Schreiben zu beginnen, und produziere mehr. Ich notiere zweimal am Tag, was ich geschrieben habe, wenn es passt, auch wie viel. Oder was ich sonst erledigt habe. Weil das so ein gutes Gefühl ist, sage ich mir oft: „Komm, an diesem Text kannst du auch noch ein wenig arbeiten.“ Nur damit ich es auch noch in die «Done-Liste» aufnehmen kann und sie noch mehr Punkte enthält. Ich kennzeichne auch, ob es Vormittag oder Nachmittag war, und möchte auswerten, wann ich besonders produktiv bin (morgens, abends, an welchen Tagen?)


Du kannst auch einen Kalender benutzen und der Kettenidee das Drohende, Zwanghafte nehmen, indem Du in einer schönen Farbe die Tage markierst, an denen Du ein Schreibziel erreicht hast. Beispielsweise jeden Tag, an dem Du 1000 Wörter oder mehr produziert hast. Am Ende jedes Monats notierst Du ausserdem auf Deinem Kalender die gesamte Wortzahl.


Damit hast Du im Vergleich zur «Don’t break the chain» Methode die Perspektive gewechselt: Du freust Dich jetzt über die erfolgreichen Tage und Monate und lässt Dich durch das beflügeln, was Du vollbracht hast. Als positiver Mensch reagierst Du möglicherweise besser auf Lob und Aufmunterung als auf Tadel und Einschüchterung («Unterbrich die Kette nicht!»). Vielen ist alles, was auf Zwang hinausläuft, suspekt und macht sie widerspenstig oder gar störrisch. Mit andern Worten könnte für Dich auch der Ausspruch gelten: «Why To-Do Lists Don’t Work and Done Lists Do.»


Christoph Frei




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