Mein erster bester Schreibtipp für bessere Texte
Warte
nicht zu lange mit dem Schreiben, sonst gefrieren der Text und die Gedanken ein,
und es fällt dir zum Schluss überhaupt nichts mehr ein. Viele schwören auf
das, was die Surrealisten um André Breton
im Paris der 1920er Jahre Écriture
automatique* genannt haben, kurz ein Denkdiktat ohne jede Kontrolle der
Vernunft. Andere nennen es Free Writing oder Warmschreiben: Man legt dazu eine
Uhr auf den Tisch und schreibt fünf bis zehn Minuten lang ohne Pause alles auf,
was einem durch den Kopf geht. Dabei spielt es keine Rolle, ob am Ende gute
Texte raus kommen. Wichtig ist nur, dass Du in einen Schreibfluss kommst und dass
die Worte den Weg aus dem Kopf finden. Womöglich entdeckst Du in dem Schreibvomitorium
hinterher sogar einen brauchbaren ersten Satz.
* „Ganz beschäftigt mit Freud,
wie ich es damals noch war, und vertraut mit seinen Untersuchungsmethoden, die
ich während des Krieges gelegentlich bei Kranken hatte anwenden können, beschloss
ich, von mir selbst zu erlangen, was man von ihnen zu erhalten sucht: nämlich
einen so schnell wie möglich fließenden Monolog, über den der kritische
Verstand des Subjekts kein Urteil fällt, der sich infolgedessen keinerlei
Verschweigung auferlegt und genauso wie gesprochenes Denken ist.“
André Breton
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