Die
integrative Schule verheizt die Lehrer
Es ist wie meistens, wenn es an
den Schulen zu Problemen kommt: Die Lehrer sind überlastet und bitten um Hilfe.
Und die Bildungsverantwortlichen entgegnen, es handle sich um Einzelfälle. Das
Konzept sei gut, es gebe nichts daran zu rütteln.
So war es im Fall der
Fremdsprachen in der Primarschule. Und so ist es nun bei der integrativen
Schule. Die Idee, dass behinderte und verhaltensauffällige Kinder nicht in
speziellen Kleinklassen unterrichtet werden, sondern in der Regelklasse, ist
gut gemeint. Sie berührt eine zentrale Frage unserer Gesellschaft, nämlich die,
wie wir mit Menschen umgehen, die nicht der Norm entsprechen.
Doch diese Idee überfordert die
Schule, oder genauer: die Lehrer. Ein einzelner Schüler kann den Unterricht
zerstören oder braucht zumindest so viel Aufmerksamkeit, dass alle anderen
hinten anstehen müssen. Man müsse es nur richtig machen, finden darauf die
Theoretiker.
von fur. 20.5.2017
aus: NZZ am Sonntag, 21. Mai 2017
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